Björn Springorum - CLASSIC ROCKApr, 2015   –   Listen The Album 'Phoenix'

So klingt also eine Band, die sich gefunden hat. Nach dem durchwachsenen Debüt WE STOLE THE STARS FROM THE BLACK NIGHT legen die drei Herren hinter Stone Diamond ihren PHOENIX vor, ein druckvolles und titelgetreu wandlungsfähiges Stück zwischen Rock, Blues und Funk.
Sie wissen mittlerweile ganz genau, was sie wollen. Und dass sie ihren Sound gefunden haben. Das erlaubt ihnen auch eine Menge Selbstironie im Umgang mit ihrem eklektischen Sound irgendwo zwischen Rock, bluesiger Stimmung und funkiger Lässigkeit, ln der zweiten Nummer »Dreams Need Loudspeakers« etwa singen sie zu funkiger Red-Hot-Chili-Peppers-Chuzpe „They say we sound american“. Stimmt ja irgendwie auch, aber eben nur so halb. Der Dreier Stone Diamond hat genüsslich zwischen den Stühlen Platz genommen und sich dort einen Ort geschaffen, der den ganz unterschiedlichen Geschmäckern entspricht. Sänger und Bassist Cy erläutert: „Ich stehe für Funk und Blues, Gitarrist Marc für Rock und Alternative. Unser Schlagzeuger Pete wiederum bewertet die Songs vollkommen jenseits aller Genre-Grenzen, was ihn zu einem ganz wichtigen Filter-Faktor macht.“ Bei Stone Diamond ist er
die ultimativ letzte Instanz, behält stets das letzte Wort. „Wenn die Songs für ihn funktionieren: gut! Wenn nicht: weiter dran arbeiten. Das bedeutet für uns häufig: kill your darlings“, meint
Cy.
Also kann bei »She« auch mal eine Oasis-Harmonie aufblitzen und in »Beirut« dem Blues gefront werden: erlaubt ist, was funktioniert. „Früher hätten wir uns Vielleicht selber zensiert, frei nach dem Motto: ‚Nee, das passt doch nicht’. Das machte den Erstling WE STOLE THE STARS FROM THE BLACK NIGHT vergleichsweise austauschbar. Und das wird jetzt belohnt: PHOENIX ist ein rundes Rock-Album, dem die vielen verschiedenen Einflüsse ein gewisses zeitloses Gewand verpassen. Für Schlagzeuger Pete ist die Dreierbesetzung essentiell dafür. „Als Trio findet man immer den Kern des Diamanten“, spielt er auf den Bandnamen an. Harte Schale, harter Kern also? Eine harte Nuss ist es zumindest, wie er findet: „Es ist es ein enormer Kraftaufwand, einen Song zu dritt zum Funkeln zu bringen. Alles muss stimmen, keiner kann sich verstecken. Insofern setzen wir unsere Ideen solange unter Druck, bis sie im besten Fall wirklich zu kleinen Diamanten werden.“