ClouDy - KainklangmusikmagazinApr 15, 2015   –   Listen The Album 'Phoenix'

KKM: Wie, wo, wann und vor allem warum überhaupt kam es zur Gründung der Band?

Pete: Die Band ist im klassischen Sinne garnicht gegründet worden…sie hat sich entwickelt aus mehr als 10 Jahren Zusammenarbeit und Freundschaft. Als Cy die Stücke für die erste Platte zusammen hatte, haben wir einfach losgelegt.

Marc: wir arbeiten als klassisches Rock-Trio, ich bin Gitarrist und Sänger, Pete Drummer und Cyrus Bassist und Sänger. Im Gegensatz zur ersten Platte ist „Phoenix“ eine echte Gemeinschafts-Produktion.

KKM: Gibt es so etwas, wie eine grundsätzliche Idee, die sich hinter STONE DIAMOND verbirgt?

Cy: Ja…die gibt es. Hinter unserer Musik steht kein Konzept, welches sich auf eine ganz bestimmte Zielgruppe oder Musikrichtung begrenzen würde. Es hat nie eine Vorgabe gegeben. Vielmehr spielt jeder von uns das, was der erste Impuls hergibt und genau das lässt unsere Musik absolut energiegeladen, ehrlich und umittelbar sein.

Marc: Wir haben unsere Platten, vor allem „Phoenix“, mehr oder weniger live eingespielt. So soll es auch weiterhin sein — wir wollen immer in der Lage sein, unsere Musik zu Dritt auf jeder Bühne spielen zu können. Uns interessiert also unbedingt das Live-Gefühl einer Band — an Programmierungen, Loops und doppelten Böden etc. sind wir nicht interessiert.

KKM: Mich würde interessieren, wer sind die Menschen hinter der Musik? Selbst die Presseinfo hält sich hier – und sicherlich mit voller Absicht – recht bedeckt. Vielleicht seid Ihr aber dennoch dazu bereit, dass jeder von Euch etwas von seiner Person preisgibt was über die reine Funktion innerhalb der Band hinausgeht?

Pete: Ein bisschen Mystery schadet nie 😉

Marc: wir sind drei alte Freunde, die gerne Rock’n’Roll spielen anstatt auf dem Golfplatz zu stehen, Kegeln zu gehen oder sich im Stadion zu prügeln.

KKM: Kannst du in eigenen Worten beschreiben, was es für dich bedeutet hat und wie es sich anfühlte, dann doch endlich die fertige aktuelle CD vor dir zu haben und diese dann wiederum später auch zu veröffentlichen?

Cy: Jede Produktion ist ein Zeitaufnahme einer Phase in der wir uns gerade befinden und wird uns in vielen Jahren daran erinnern wer wir zu diesem Zeitpunkt waren.

Marc: es ist ja nicht so, dass dies die erste Platte ist, die jeder einzelne von uns veröffentlicht. Was diesmal aber auffällt ist, wie viele sich melden und tierisch drauf abfahren. Freunde und Kollegen, die sonst auch gerne mal mit Lob geizen sind ebenso dabei wie Fans oder Hörer, die uns zuvor noch gar nicht kannten.

KKM: Was waren oder sind für dich ausschlaggebende Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit als Musiker?

Pete: Musik ist sehr subtil und von vielen Faktoren abhängig. Abgesehen von den handwerklichen Fähigkeiten ist natürlich die Chemie und das gegenseitige Verständnis unabdingbar. In unseren Proben geht’s manchmal sehr direkt zu. Kritisch und ohne Beschönigungen. Da wir uns aber alle lange kennen und wissen, dass wir uns gegenseitig bedingungslos respektieren, treibt uns das weiter.

KKM: Woher wusstest du, dass die anderen die richtigen Leute für eine gemeinsame Band sind?

Pete: Diese Frage brauchten wir uns nie stellen.

Marc: wir spielen schon zu lange zusammen, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie das zu Anfang war. Irgendwie müssen wir uns wohl symphatisch gewesen sein — aus heutiger Sicht wundert mich das (lacht).

KKM: Welcher deutschsprachigen Band oder welchem deutschsprachigen Künstler fühlt ihr euch selbst denn am ehesten nahestehend – musikalisch und/oder textlich?

Pete: Wir sind wir….wir nehmen nur Bezug auf unsere Erfahrungen, auf unsere eigene lange Entwicklung. Wir brauchen keine Einordnung.

Cy: was wir bei Stone Diamond machen, ist vor allem amerikanisch geprägt. Bezüge zu deutschen Acts fallen mir da tatsächlich nicht ein.

KKM: Das Heranwachsen eines neuen Albums ist bekanntlich immer eine recht intime Angelegenheit. Von der Auswahl der Songs, dem Komponieren neuer Stücke und der Aufnahme und der Veröffentlichung vergehen Monate, wenn nicht manchmal Jahre. Wie würdet den Entstehungsprozess von „ Phoenix“ beschreiben? Welche Gefühle und Intentionen stecken in diesem Album?

Cy: Wir haben sehr schnell gearbeitet. Manche Stücke sind einfach aus Ideen innerhalb einer halben Stunde im Proberaum entstanden. Einige Stücke kamen aus vorher vorhandenen Ideen und da wir letztlich alle in Zusammenarbeit vollendet haben, gab es auch nie grössere Ungereimtheiten bei der Auswahl der Stücke.

Schnell zu sein hat den Vorteil, dass nie zuviel „Kopf“ und „Konstruktion“ vorhanden ist. Alles ist immer möglichst nah an der initialen Emotion. Und davon finden sich viele verschiedene.

KKM: „Phoenix“ wirkt auf mich sehr gereift. So finde ich die Qualität der Aufnahmen und die Abwechslung im Instrumentarium un den verschiedenen Gesängen sehr gut. Wo seht Ihr selbst die Unterschiede zu Euren früheren Veröffentlichungen?

Cy: Natürlich haben wir uns entwickelt. Vor allem sind unsere Songformen etwas unkonventioneller geworden. Den grössten Unterschied sehe ich noch am ehesten im Überblick, den wir selbst über die Wirkung der einzelnen Stücke und den in ihnen verwendeten Stilistiken…Sounds u.s.w. haben. Desweiteren sind wir keine Kompromisse bei der Aufnahme…beim Mischen und Mastern eingegangen. Nur das Beste und das in gegenseitiger Abstimmung.

Marc: wenn man die Platte jetzt hört, spannt sich für mich ein Bogen von Song zu Song — man kann, wenn man will, sogar einen roten Faden entdecken. Das hat aus meiner Sicht aber mehr mit der Energie zu tun, die in dem zeitlich komprimierten Kompositions- und Produktionsprozess entstanden ist. Da keiner von uns ein Extremist ist, lassen wir die Ideen des anderen immer zu — daraus entsteht dann im besten Fall ein tatsächlicher Band-Sound, zu dem jeder ein Drittel beigetragen hat. Das ist bei PHOENIX der Fall.

KKM: Welche konkreten Pläne habt Ihr für die nahe Zukunft?

stone_diamond_livePete: Weiterentwicklung….wohin auch immer sie führt. Neue Songs ausprobieren und den nächsten Schritt einfach reifen lassen.

KKM: Habt Ihr als Musiker eine professionelle Ausbildung genossen? Wie wichtig empfindet Ihr eine gute Musikausbildung?

Pete: Ich bin der einzige, der Musik studiert hat. Marc und Cy haben beide langjährige Erfahrung mit Bands und Produktionen der verschiedensten Richtungen.
Eine gute Ausbildung ist zwar wichtig, aber das persönliche Engagement ist letztlich wichtiger. Das, was man wirklich will, treibt man auch weiter. So bildet man sich selbst aus.

KKM: Gibt es Nebenprojekte, die ihr betreibt?

Cy: Ich bin als Produzent und mit meinem Label DAVIN ENTERPRISES zur Zeit noch an einem Sampler mit den besten Musikern der Kölner Szene massgeblich beteiligt. CHILL OUT COLOGNE ist Vocal Lounge Musik und verbindet echte Songs & Musiker mit elektronischen und akustischen Klängen.
Pete und Marc touren mit verschiedenen Blues und Rockbands durch die Lande.

KKM: Wer hat euch schonmal geremixt?
DJ Koljeticut

KKM: Was ist denn generell das lustigste, verrückteste, peinlichste, kurioseste oder wie auch immer beeindruckenste Erlebnis Eurer bisherigen, musikalischen Laufbahn gewesen?

Pete: Einem Bassisten, mit dem ich gespielt habe, ist der Bassverstärker abgebrannt. Das muss irgendeine Bedeutung haben 🙂

Marc: gebrannt hat’s bei mir auch schon mal — und ein Bassist (schon wieder ein Bassist, auch das muss eine Bedeutung haben 🙂 ist beim wilden Rumspringen direkt neben mir in die Bühne eingebrochen. Ich selbst bin mehrfach von der Bühne gefallen. Mein damaliger Schlagzeuger ist vor einem Konzert an der Nordsee stundenlang verschwunden und tauchte dann rechtzeitig zum Gig auf der Bühne auf: Er war von oben bis unten mit getrocknetem Watt-Schlamm bedeckt und schimmerte grünlich grau.

Cy: ey, keine Witze auf Kosten von Bassisten 🙂

KKM: Sehr gerne fragen wir die Bands immer nach den lustigsten oder schrägsten Momenten, welche ihnen in ihrem Musikerleben widerfahren sind. Ihr seid da keine Ausnahme und wir und unsere Leser würden uns über ein, zwei Anekdoten wahnsinnig freuen.

Cy: Als Produzent erlebt man immer wieder schräge Künstler im Studio. Die einen die unkompliziert ins Studio kommen und einen First-Take abliefern und andere mit denen man vor den Aufnahme Stunden und Tage mit Diskussionen und Verträgen verbringt und die dann 50 Spuren verbraten und keinen geraden Ton herausbringen 😉
Dann hatte ich die Gelegenheit Ricky Lawson für unseren Song „Love Stays“ auf zu nehmen (Drummer von Michael Jackson etc.). Er stieg gerade mit Jetlag aus dem Flugzeug, redete mit mir über die Atmosphäre die er sich für den Song vorstellte und beim warm spielen sagte er nimm mal auf!! …und dann war der Song beim ersten Track im Kasten.

KKM: Zum Schluss dann noch das obligatorische “Du musst den Satz vervollständigen”-Spiel:

KKM: Ein Satz beginnt mit den Worten ” Musik ist…“. Wie beendest Du ihn?

Pete: …Freude und Emotion.
Es gibt einen Satz…“Der Mensch ahnt nichts von der Macht, die die Musik auf die Erde bringt“

Cy: …definitiv Religion…

KKM: Wenn ich einen Tag lang eine Frau sein könnte, würde ich folgendes machen…

Pete: Ich bin emotional und sensibel genug……..

Marc: …oben ohne Beachvolleyball spielen…

KKM: Der Sinn des Lebens ist?

Alle: SEIN!

KKM: Wenn dieses Interview endlich vorbei ist, werde ich folgendes tun…

Pete: Bicycle Race

Marc: Beach-Volleyball spielen .. als Mann.

Cy: Aufstehen

Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt!

Claudia Wagner für www.Kainklangmusikmagazin.com