Apr 01, 2015 –
Hmm, mal wieder so ein Album, zu dem nichts einfallen möchte … STONE DIAMOND spielen eben Alternative oder Indie Rock, wie man ihn oft hört und selten von Fall zu Fall unterscheiden kann.
Das in Köln ansässige Trio punktet mit aufgeräumtem Songwriting, das zwar zudringlich ist, aber nicht auf Hits gebürstet wurde, weshalb alle zehn Stücke auf “Phoenix” für sich bestehen können. Zudem sind die Texte nicht nur Makulatur (höre “Dreams Need Loudspeakers”), sondern nachdenklich bis engagiert, während die Produktion aus eigener Hand höchsten Ansprüchen edler Gemüter genügt. Unter den Songs sticht das Lennon-eske Songwriter-Stück “She” stilistisch hervor, wohingegen der Rest mal erdiger (“New Beginning”), mal poppiger (“Savages of Love”, das epische “Titanic”) daherkommt.
Ausreißer nach oben oder unten gibt es nicht, aber “Beirut” erweist sich am Ende dank seiner hypnotisierenden Hookline doch als Vorzeigestück der Scheibe. Andere würden vielleicht das Radioformat von “Hallelujah I’m Clean” vorziehen, aber hier spielen STONE DIAMOND ihre Trümpfe nicht alle aus, weil es sich um einen straighten Antreiber handelt, derweil sich die Band durch deutlich mehr Facetten auszeichnet.
FAZIT: Schwer zu sagen, was diese zu Recht bei einem Major gelandete Gruppe kommerziell reißen kann, aber ungeachtet der fehlenden Hits handelt es sich bei “Phoenix” um ein nicht zwanghaft modernes Rockalbum allgemeinverbindlicher Art, das unterm Kopfhörer ein echter Hinhörer ist und mit originellen Klangfarben bei gleichzeitiger Wahrung bewährter Stilmittel aufwartet.