Benjamin Fiege - Neon Ghosts Aug 15, 2018   –   Listen The Album 'Don't Believe What You Think'

Etwas verspätet auf unserem Schreibtisch gelandet: “Don’t Believe What You Think”, das neue Album von Stone Diamond. Die nunmehr dritte Platte der Kölner Kapelle wollten wir euch aber dann doch nicht vorenthalten.

Kann sich nämlich durchaus hören lassen, was uns das Rock-Quartett um Zahnarzt, Sänger, Bassist und Produzent Cyrus Alamouti da anbietet. Um alle, die Stone Diamond noch nicht kennen, hier mal eben kurz auf Stand zu bringen: Das Quartett, aktiv seit 2013, war ursprünglich ein Trio, mit Alamouti, Marc Schäfers (gtr, voc) und Pete Hensen (drums), das auf seinem Debüt “We Stole The Stars From The Black Night” noch einem bluesigen, hart daherkommenden Rock gefrönt hatte. 2014 erschien dann das Album “Phoenix”, das sich dem Pop öffnete. Durch den Neuzugang Athanassios ‘Zaki’ Kiokakis, den kölsch-griechischen Gitarren-Hero, zum Vierer aufgestockt, fand die Band dann zur heutigen Besetzung und zur stilistischen Breite: Rock, Pop, Funk, Alternative, R&B und Soul.

Eine Mischung, die die Combo auch auf “Don’t Believe What You Think” anrührt. Besonders gelungen dabei: der eingängige Opener, die 80s-Contemporary-Rock-Nummer “Amy Van Dango”. Der Rockabilly-Track “No Sleep”. “Dark Water”, mit seinem mitreißenden Gitarrensolo (das durchaus auch noch länger hätte gehen können. Warum macht das heute eigentlich kaum noch jemand?). Oder auch die gefühlige, trotz Streicher-Parts niemals kitschig wirkende Folk-Rock-Ballade “Endless October”.

Dem Vernehmen nach entstand die neue, durchaus abwechslungsreich geratene Platte übrigens komplett analog. Und zwar in den legendären Dierks Studios, in denen schon die Scorpions, Tangerine Dream, Ike & Tina Turner, Rory Gallagher oder Michael Jackson aufnahmen. Dort, so heißt es im Waschzettel zum Album, sei die analoge Welt – vom ehrwürdigen Solid State Logic-Mischpult bis hin zu gesuchten Neumann-Mikrofonen – noch in Ordnung. Unter der Führung von Ulli Pallemanns (Yello, Robbie Williams) wurde das Songmaterial live eingespielt und dann weiter bearbeitet.